Menschen werden in ihrer Kindheit zu emotionalen Aufmerksamkeitsjunkies erzogen, indem sie für bestimmte Verhaltensweisen belohnt werden, welche aus Sicht ihrer Eltern wünschenswert sind, während sie für abweichende Verhaltensweisen nicht belohnt, ignoriert oder sogar bestraft werden. Diese Belohnungen und Bestrafungen können sehr unterschiedlich ausfallen und sich von verbaler Aufmerksamkeit und Zuneigung (bzw. deren Entzug) über materielle Belohnungen (oder Sanktionen) bis hin zu körperlichen Liebkosungen (oder Züchtigungen) ausdrücken.
Dadurch wird Menschen sehr früh in ihrem Leben das Gefühl vermittelt, dass sie vor allem dann in den Genuss von Aufmerksamkeit und Liebe kommen, wenn sie sich so verhalten, wie es andere Menschen von ihnen erwarten bzw. wie es den gesellschaftlichen Normen und Konventionen entspricht. Wenn wir gute Noten in der Schule bekommen, werden wir zum Beispiel gelobt oder sogar mit Geld oder Geschenken belohnt – was uns schon früh darauf konditioniert, erwartungskonformes Verhalten oder Leistung mit Wert(schätzung) und Liebe gleichzusetzen. Vielleicht werden wir auch gelobt und belohnt, wenn wir besonders höflich waren oder ordentlich oder was auch immer. Es gibt viele Situationen, in denen solche Erziehungsmuster angewendet werden.
In den ersten drei Lebensjahren, an die wir uns fatalerweise durch die sogenannte „Kindheitsamnesie“ nicht mehr erinnern können, wird unsere Persönlichkeit durch individuelle Erlebnisse und Erfahrungen geprägt, die sich als Muster in unserem Unterbewusstsein verankern – also unterhalb unserer Wahrnehmungsschwelle. Wir lernen schon sehr früh, dass wir Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Liebe in erster Linie dann bekommen, wenn wir aus Sicht anderer Menschen „gut“ sind bzw. uns erwartungskonform verhalten – und keine Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Liebe, wenn das nicht der Fall ist.
Wenn Eltern und Bezugspersonen bewusst oder unbewusst mit Liebe und Liebesentzug arbeiten, um willfähriges Verhalten bei ihren kleinen Schützlingen zu erzeugen, formen und prägen sie kleine Opportunisten und Aufmerksamkeitsjunkies, die ihr eigenes Befinden von den Reaktionen ihres Umfeldes abhängig machen und in der Folge danach gieren, positives Feedback von anderen Menschen zu erhalten.
Wie viele Eltern schaffen es wohl, ihren Kindern unbedingte Liebe (im wahrsten Sinne des Wortes) zu vermitteln: Du bist liebenswert und wirst geliebt, egal, was passiert, egal, wie Du aussiehst, egal, wie Du Dich fühlst und egal, wie Du Dich verhältst? Dabei wünschen wir uns doch eigentlich nichts sehnlicher, als um unserer selbst willen geliebt zu werden. „Ich möchte einen Partner, der mich so akzeptiert und liebt, wie ich bin und für den ich mich nicht verbiegen muss!“ – wer kennt diesen frommen Wunsch nicht?
Im Laufe unseres Erwachsenwerdens definieren wir zunehmend selbst, was wir als „gut“ empfinden, aber die Prägungen aus unserer Kindheit halten uns dabei natürlich gefangen, denn sie wirken ja im Unterbewusstsein und sind daher nicht kognitiv kontrollierbar. Deshalb basiert auch im Erwachsenenalter unser Verständnis bzw. unsere Empfindung von „gut“ und „schlecht“ überwiegend auf Bewertungen, die uns von anderen Menschen anerzogen bzw. „introjiziert“ wurden (Stichwort für weiterführende Recherchen: Introjekte).
Die besten Beispiele sind hier wohl unser Aussehen, unsere beruflichen Leistungen und unser sozialer Status. Leider ist es so, dass in unserer sehr oberflächlichen Welt diejenigen Menschen mehr Aufmerksamkeit und Zuspruch erhalten, die attraktiv und schlank sind bzw. sich modisch kleiden, schminken oder teure Parfums benutzen und dadurch dem gängigen Schönheitsideal entsprechen. Oder diejenigen, die als besonders erfolgreich angesehen werden und ihren sozialen Status mit entsprechenden Statussymbolen dokumentieren können (z. B. Kleidung, Auto, Wohnung, Ernährung, Reisen …)
Das wird uns fast schon in die Wiege gelegt und deswegen fällt es uns so schwer, diese Beurteilungsmuster und -maßstäbe loszulassen. Wer kann sich nicht an das hübscheste Mädchen oder den hübschesten Jungen in seiner Schulzeit erinnern oder an die Klassenbesten, die nicht selten als „Streber“ verunglimpft wurden von denen, die ihnen nicht ebenbürtig waren? Können Sie sich andererseits noch an die „grauen Mäuse“ in ihrer Schulklasse erinnern, die weder hübsch waren, noch durch gute Noten glänzen konnten? Wer nicht mit gutem Aussehen oder guten Noten gesegnet war und keine Sportskanone war, flüchtete sich mitunter in die Rolle des Klassenkaspers, um zumindest mit Originalität im Klassengefüge (und beim anderen Geschlecht) punkten zu können. Oder er nahm sich gleich ganz aus dem Rennen, indem er sich bewusst schlampig kleidete oder seinen Körper vernachlässigte. Nicht zuletzt, um die Unterschiede im sozialen Status zwischen Armen und Reichen weniger offensichtlich werden zu lassen, gibt es Staaten, in denen Schüler Schuluniformen tragen.
Problem: Hat man Aussehen, Leistung oder sozialen Status mit seinem Wert als Mensch verknüpft, wird jede kleine Ablehnung in diesen Bereichen, tief ins Herz stechen. Manche Menschen wollen geliebt, bewundert oder zumindest wahrgenommen werden. Wird diesen emotionalen Junkies die Aufmerksamkeit und Liebe verwehrt, nach denen sie so sehr dürsten, fühlen sie sich unglücklich. Manche beginnen dann, sich selbst zu geißeln und werden zum Beispiel extrem über- oder untergewichtig oder gleiten in andere Formen der Verhaltensauffälligkeit ab.
Wir werden also in eine Welt hinein geboren worden, die Wert mit Aussehen, Leistung und sozialem Status verknüpft. Deshalb gibt es mehr Schönheitsoperationen, als je zuvor und die Anbieter von Schlankheits-, Fitness- und Wellness-Produkten und -Dienstleistungen verdienen sich eine goldene Nase.
Viele Menschen hungern nach Aufmerksamkeit, positiver Zuwendung, Wertschätzung und Liebe und entwickeln sich deshalb zu Workaholics oder versuchen, ihre seelische Leere durch hemmungslosen Konsum, Sex oder Drogen zuzukleistern. Leider funktionieren diese Ersatzbefriedigungen nicht und sorgen mittelfristig nur noch für mehr Leere und Frust. Andere Menschen stürzen sich in das Getümmel der Social Media-Netzwerk und versuchen dort Aufmerksamkeit, um jeden Preis zu erregen. Jeder Follower, jeder „Like“, jeder Kommentar und jedes geteilte Posting wird als Selbstbestätigung empfunden. Ich poste, also bin ich.
Der US-amerikanischen Künstler Andy Warhol prägte im Jahr 1968 das geflügelte Wort von den „15 minutes of fame“ („15 Minuten Ruhm“), die jeder Mensch im Laufe seines Lebens anstrebt bzw. die ihm zuteil wird. Die Formulierung kritisiert auch die Flüchtigkeit von Ruhm und medialer Aufmerksamkeit, die sich schnell durch eine Ablenkung auf ein anderes Objekt fokussiert, sobald die Aufmerksamkeitsspanne des Betrachters erschöpft ist. Der Ausdruck wurde seither insbesondere gerne in der Unterhaltungsindustrie und Popkultur verwendet, lässt sich aber problemlos auch auf Social Media-Plattformen übertragen. Denn diese stoßen seit Beginn des 21. Jahrhunderts zusammen mit den Smartphone-Herstellern in diese Marktlücke, indem sie ihren Nutzern plötzlich eine Bühne verschaffen, um mit geringem Aufwand weltweite Sichtbarkeit und Reichweite zu erlangen.
Allerdings ist der Preis dafür hoch, denn Social Media-Plattformen erzielen den Löwenanteil ihrer Erlöse ja damit, gezielt adressatengerechte Werbung in den Newsfeeds ihrer Nutzer einzublenden, also solche Werbung, die mit einer überdurchschnittlich hohen Wahrscheinlichkeit dazu führt, dass der Nutzer das beworbene Produkt konsumiert. Man nennt diesen perfiden Mechanismus „Microtargeting“. Damit Microtargeting funktioniert, müssen die Social Media-Plattformen natürlich in Erfahrung bringen, wie ihre Nutzer „ticken“. Dies tun sie, indem sie jede Interaktion sämtlicher Nutzer auf der Plattform aufzeichnen: jedes Posting, jeden Like, jeden Kommentar und sogar jede Mausbewegung bzw. wie lange ein Nutzer mit seiner Maus über einem bestimmten Inhalt verweilt. Die gewonnen Daten werden mit denen anderer Nutzer zu Vergleichsgruppen kombiniert und die Qualität, mit der das zukünftige Verhalten der Menschen in einer Vergleichsgruppe prognostiziert werden kann, ist erstaunlich, wenn nicht gar erschreckend. Die Plattform-Algorithmen lernen mit fortschreitender Zeit immer besser, welche Knöpfe sie drücken müssen, um ein bestimmtes Verhalten eines Nutzers herbeizuführen – das mag wie eine Verschwörungstheorie klingen, ist aber der ganz normale Wahnsinn des sogenannten „Persuasive Computings“, welches von fast allen Social Media-Plattformen angewendet wird.
Je mehr die Nutzer auf der Plattform interagieren, desto mehr personenbezogene Daten können die Algorithmen der Social Media-Plattformen abgreifen. Emotionalisierte Nutzer, die sich durch bestimmte Inhalte getriggert fühlen, interagieren besonders stark auf der Plattform – und genau aus diesem Grund bevorzugen die Algorithmen von Social Media-Plattformen emotionalisierende Inhalte, durch die sich möglichst viele Menschen getriggert fühlen. Trashige, polarisierende oder provozierende Postings erhalten infolgedessen deutlich mehr Sichtbarkeit und Reichweite, als sachliche, substanzielle und faktenbasierte Postings.
Nicht wenige Nutzer, insbesondere auf Twitter, aber auch auf Facebook und LinkedIn, nutzen die Aufmerksamkeitsökonomie kontinuierlich, um sich selbst Sichtbarkeit und Reichweite zu verschaffen, in dem sie gezielt die Empörungskultur mit kalkulierten Provokationen bedienen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit andere Menschen triggern und emotionalisieren – Hauptsache Randale. Ich habe diesen Effekt unzählige Male beobachten können (und ab und zu auch selbst benutzt) und er leistet einen erheblichen Beitrag zur Spaltung der Gesellschaft, in dem er Menschen gegeneinander aufhetzt.
Besonders perfide ist, dass die Social Media-Plattformen dabei auf die eingangs geschilderten Mechanismen zugreifen, die sich im Unterbewusstsein ihrer Nutzer abspielen und damit nicht der bewussten kognitiven Kontrolle unterliegen. Trifft der unbedarfte Aufmerksamkeitsjunkie in der Aufmerksamkeitsökonomie auf eine Social Media-Plattform, deren wesentliches Interesse darin besteht, durch soziale Verhaltenskontrolle so tief wie möglich in die Privatsphäre ihrer Nutzer einzudringen, um so viel Werbung wie möglich verkaufen zu können, hat dies schwerwiegende Folgen, von denen verschwendete Lebenszeit und Lebensenergie noch die beiden harmlosesten Ausprägungen sind.
Im Bemühen, aus der Schar der „grauen Mäuse“ hervorzustechen, bedienen sich die Aufmerksamkeitsjunkies (häufig, ohne es selbst zu merken) immer extremerer bzw. radikalerer Mittel, wodurch sie sich selbst angreifbar machen. Noch mehr nackte Haut, noch radikalere Parolen, noch provokativere Darstellungen – the Sky is the Limit. Falls Sie das Risiko, Opfer von Stalking und Cybermobbing zu werden, für klein und unbedeutend halten, dann würde ich Ihnen zum einen empfehlen, einen Blick in die offiziellen Statistiken werfen und sich ggf. mal mit ihren Kindern unterhalten.
Zum anderen sollten Sie sich bewusst machen, dass ein einziger solcher Vorfall reichen kann, um Ihr Leben und das Ihrer Familie zu verändern. Wenn Sie als Arbeitnehmer 100 Bewerbungen schreiben, dann kann eine davon Sie in Ihren Traumjob führen. Wenn Sie als Unternehmer 100 Angebote abgeben, dann kann eines davon den Lebensunterhalt für die kommenden Monate oder gar Jahre sichern. Wenn Sie 100 kontroverse Diskussionen auf Social Media-Plattformen führen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie dabei einem psychopathischen Narzissten begegnen, der gerne andere Menschen quält, ziemlich hoch.
Im realen Leben wecken unter anderem Scheidungen, Ehebruch, Kündigungen, Degradierungen, Erbstreitigkeiten, Geldangelegenheiten, Vereinshubereien oder andere Situationen, in denen sich Menschen unfair behandelt oder benachteiligt fühlen, niedere Instinkte und Triebkräfte, in denen es nicht selten nur noch darum geht, dem Gegner zu größtmöglichen Schaden zuzufügen oder ihn sogar zu zerstören („Ich mach‘ Dich fertig, Du Sau!“). Internet und Social Media-Plattformen liefern dabei die Munition zum Fertigmachen frei Haus auf dem Silbertablett – und das Internet vergisst nichts.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Algorithmen von Social Media-Plattformen demokratische Mehrheitsentscheidungen beeinflussen können, indem sie Inhalte gezielt sichtbar(er) oder unsichtbar(er) machen für Wechselwähler, die für bestimmte Trigger besonders empfänglich. Beim Brexit-Referendum in Großbritannien am 23. Juni 2016 stimmten zum Beispiel 17.410.742 (51,9 %) der britischen Wähler für einen EU-Austritt und 16.141.241 (48,1 %) der Wähler für einen Verbleib in der EU – bei einer Wahlbeteiligung von 72,2 %. Hätten sich nur 634.751 Wähler, also 1,89 % der 33.551.983 Wähler anders entschieden, wäre Großbritannien nicht aus der EU ausgetreten.
Ein anderes Beispiel ebenfalls aus dem Jahr 2016 ist die Wahl von Donald Trump zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Donald Trump erhielt im sogenannten „Popular Vote“ 62.984.828 Stimmen (46,1 % der Wähler) und unterlag damit klar Hillary Clinton, die auf 65.853.514 Stimmen (48,2 % der Wähler) kam. Trump schafft es jedoch 304 der Wahlleute im sogenannten „Electoral College“ hinter sich zu vereinen, während Hillary Clinton nur auf 227 Wahlleute kam. Die Auswertung der US Federal Election Commission zur US-Präsidentschaftswahl 2016 zeigt, wie knapp die Wahlentscheidung war. Hätte Hillary Clinton in den drei „Swing States“ Wisconsin, Pennsylvania und Michigan nur einige Tausend Wählerstimmen mehr erhalten, hätte sie eine Mehrheit im Electoral College gehabt und damit die US-Präsidentschaftswahl 2016 gewonnen.
Last but not least polarisieren und spalten Social Media-Plattformen, wie bereits erwähnt, die Gesellschaft. Falls Sie sich für diesen Aspekt interessieren, finden Sie in meinem Artikel „Der Einfluss sozialer Medien auf die Spaltung der Gesellschaft“ vom 13.09.2018 weiterführende Informationen.
Was ist nun der Ausweg aus der geschilderten Misere? An die Adresse der Eltern sei folgender Hinweis gerichtet: Es ist wahrscheinlicher, dass Ihr Kind das imitiert, was Sie tun, als das, was Sie ihm sagen. Wenn Sie also nicht in der Lage sind, den fatalen Mechanismus von bedingter (= an Bedingungen geknüpfter) Aufmerksamkeit, Zuwendung und Liebe bei der Erziehung Ihrer Kinder zu vermeiden, seien Sie wenigstens ein gutes Vorbild in Bezug auf Ihren Social Media-Konsum. Wenn Sie selbst in jeder freien Minute in Ihr Smartphone oder Ihren Computer glotzen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich Ihre Kinder die gleichen Verhaltensweisen aneignen.
Abgesehen davon wäre es sicher hilfreich, wenn Kinder und Jugendliche im Rahmen ihrer Schulausbildung die notwendige Medienkompetenz erwerben könnten, um die Geschäftsmodelle der Social Media-Plattformen zu erkennen und die daraus resultierenden Risiken und Gefahren für sich und ihr soziales Umfeld bzw. für die Gesellschaft zu verstehen. Dazu wäre es allerdings notwendig, dass Lehrkräfte selbst zunächst einmal das notwendige Wissen aufbauen.
Medienkompetenz allein reicht jedoch nicht aus, denn Kinder und Jugendliche unterliegen durch ihre frühkindliche Prägung in der Regel einem Gruppenzwang, der sie nötigt, Social Media-Plattformen wie Instagram, YouTube, Snapchat oder Tik Tok bzw. Messenger-Dienste wie WhatsApp zu nutzen, um nicht den sozialen Anschluss in ihre Klasse oder Clique zu verlieren.
Es kann meines Erachtens auch nicht die Aufgabe von Schulen sein, die bewussten oder unbewussten Fehler bei der frühkindlichen Erziehung und Prägung der Kinder durch das Elternhaus zu reparieren. Wichtig erscheint mir, dass Kinder zum Beispiel in Sportvereinen die Möglichkeit erhalten, auszuprobieren, wo ihre Talente liegen und Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu entwickeln. Solange wir uns selbst nicht akzeptieren und uns selbst keine echte Liebe schenken können, fließt jede Bestätigung, Anerkennung und Zuwendung einfach durch uns hindurch, weil das nicht die Liebe ist, die wir uns eigentlich wünschen.
Wir haben schon als Kind das Grundbedürfnis, für unser pures Sein geliebt zu werden und dieses Bedürfnis wird nie verschwinden. Zwar sind wir als Erwachsene nicht mehr abhängig von unseren Eltern, aber die meisten von uns haben nie gelernt, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben, wie sie sind. Stattdessen suchen (und finden) wir die Haare in der Suppe – vor allem, wenn wir uns auf Social Media-Plattformen mit „Influencern“ und ihrer künstlichen Scheinwelt vergleichen.
Vielleicht ist dies die größte Herausforderung in der Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit im 21. Jahrhundert: Zu lernen, sich von den externen Bewertungsmaßstäben zu lösen, mit denen wir unseren Selbstwert verknüpft haben und unseren wahren Selbstwert zu definieren bzw. zu erkennen, so dass wir mit uns im Reinen sind. Nur dann können wir den Rattenfängern in der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie und dem Überwachungskapitalismus entkommen.
Ergänzende Lektüre:
▶︎ „Das Geheimnis glücklicher Kinder“ vom 18.02.2017: https://t1p.de/6q1o
▶︎ „Die Welt der sozialen Medien – ein Gedicht“ vom 15.10.2022: https://t1p.de/zy2ko
▶︎ „Fuck Social Media“ vom 02.07.2022: https://t1p.de/m0j17
▶︎ „Es war einmal … das Internet“ vom 29.12.2020: https://t1p.de/lrue
▶︎ „Kontrolle über Daten ist Kontrolle über Menschen“ vom 14.01.2021: https://t1p.de/bth0
▶︎ „Ihr digitaler Fußabdruck und Ihre Sicherheit im Internet“ vom 06.01.2021: https://t1p.de/w529
▶︎ „Why our laws can’t protect me from my digital stalker“ published on January 9, 2021: https://t1p.de/7h17
▶︎ „George Orwells 1984 war eine Warnung und keine Bedienungsanleitung“ vom 13.01.2020: https://t1p.de/fn97 (automatic English translation: https://t1p.de/ulx5 )
▶︎ „Die sozio-ökonomischen Folgen der Digitalisierung“ vom 14.03.2017: https://t1p.de/tr7b (English: https://t1p.de/yump 😉
▶︎ „Digitale Geschäftsmodelle und Plattformökonomie“ vom 06.09.2017: https://t1p.de/2qlr (English: https://t1p.de/m36g 😉
▶︎ „Algorithmen, digitale Plattformen und andere unbekannte Wesen“ vom 11.01.2021: https://t1p.de/6dbw
▶︎ „Warum uns Werbung und soziale Medien unglücklich machen“ vom 06.01.2021: https://t1p.de/d9xx
▶︎ „Der Einfluss sozialer Medien auf die Spaltung der Gesellschaft“ vom 13.09.2018: https://t1p.de/hmvr
Vielen Dank Herr Brand für diesen Beitrag. Alles Gute wünscht Ihnen Vera Bartl