„Cogito, ergo sum“ ist erste philosophische Grundsatz des französischen Philosophen, Mathematikers und Wissenschaftlers René Descartes (31. März 1596 bis 11. Februar 1650), den er nach radikalen Zweifeln an der eigenen Erkenntnisfähigkeit als unverrückbares fundamentales Prinzip in lateinischer Sprache formulierte. Der Satz wird meist mit „Ich denke, also bin ich“ (Englisch: „I think, therefore I am“) übersetzt und erschien ursprünglich auf Französisch als „Je pense, donc je suis“ in seiner Abhandlung „Diskurs über die Methode“ („Discours de la méthode“) im Jahr 1637. Descartes verfasste die meisten seiner Werke in Latein, einzelne schrieb er jedoch auf Französisch, wodurch sie auch für Laien zugänglich waren.

Der Grundsatz erschien in seinen späteren „Grundsätzen der Philosophie“ in Latein. Wie Descartes es erklärte, „können wir nicht an unserer Existenz zweifeln, während wir zweifeln“. Eine ausführlichere Version, die von Antoine Léonard Thomas formuliert wurde, fasst Descartes‘ Absicht treffend zusammen: dubito, ergo cogito, ergo sum („Ich zweifle, also denke ich, also bin ich“).

Descartes‘ philosophischer Grundsatz wurde zu einem grundlegenden Element der westlichen Philosophie, da sie vorgab, eine sichere Grundlage für das Wissen im Angesicht des radikalen Zweifels zu liefern. Während anderes Wissen ein Hirngespinst, eine Täuschung oder ein Irrtum sein könnte, behauptete Descartes, dass der bloße Akt des Zweifelns an der eigenen Existenz als Beweis für die Realität des eigenen Geistes diente. Laut Descartes muss es eine denkende Entität – in diesem Fall das Selbst – geben, damit es überhaupt einen Gedanken geben kann.

Manche Menschen denken zu viel, manche zu wenig. Grundsätzlich sollten wir froh sein, dass jemand denkt …

Ergänzende Lektüre:

▶︎ „Leben im „Hier und Jetzt“ und die Chronik von Facebook“ vom 15.01.2021: https://kubraconsult.blog/2021/01/15/leben-im-hier-und-jetzt-und-die-chronik-von-facebook/
▶︎ „Kontrolle über Daten ist Kontrolle über Menschen“ vom 14.01.2021: https://kubraconsult.blog/2021/01/14/kontrolle-uber-daten-ist-kontrolle-uber-menschen/
▶︎ „Why our laws can’t protect me from my digital stalker“ vom 09.01.2021: https://kubraconsult.blog/2021/01/09/why-our-laws-cant-protect-me-from-my-digital-stalker/
▶︎ „Social Media-Plattformen – wenn der Bock den Gärtner spielt“ vom 12.01.2021: https://kubraconsult.blog/2021/01/12/social-media-plattformen-wenn-der-bock-den-gartner-spielt/
▶︎ „Zensur durch Social Media-Plattformen – der richtige Weg?“ vom 10.01.2021: https://kubraconsult.blog/2021/01/10/zensur-durch-social-media-plattformen-der-richtige-weg/
▶︎ „Wehret den Anfängen, aber wie?“ vom 11.01.2021: https://kubraconsult.blog/2021/01/11/wehret-den-anfangen-aber-wie/
▶︎ „Algorithmen, digitale Plattformen und andere unbekannte Wesen“ vom 11.01.2021: https://kubraconsult.blog/2021/01/11/algorithmen-digitale-plattformen-und-andere-unbekannte-wesen/
▶︎ „Wie die US-Regierung die US-amerikanische IT-Industrie diskreditiert“ vom 08.03.2017: https://kubraconsult.blog/2017/03/08/wie-die-us-regierung-das-internet-diskreditiert/
▶︎ „George Orwell war eine Warnung und keine Bedienungsanleitung“ vom 14.03.2017: https://kubraconsult.blog/2020/01/13/george-orwells-1984-war-eine-warnung-und-keine-bedienungsanleitung/
▶︎ „Reframing Information Security and Data Privacy as Business Enabler“ vom 26.09.2018: https://kubraconsult.blog/2018/09/26/reframing-information-security-and-data-privacy-as-business-enabler/ (only in English)
▶︎ „Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verständlich: Was die neuen EU-Regeln für die Bürger bedeuten“ vom 04.05.2018: https://kubraconsult.blog/2018/05/04/datenschutz-grundverordnung-dsgvo-verstaendlich-was-die-neuen-eu-regeln-fuer-die-buerger-bedeuten/

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